Sie sind hier: Zur Website » Weltsichten

Aus meinen Leserbriefen an die "Zeit" zum jeweiligen Thema:

Corona-Impfung / Was über Corona-Impfschäden bekannt ist

Wie in vielen Diskussionen werden in der Diskussion „Baum“ und „Wald“ willkürlich betrachtet und gewechselt, einmal das leidende Individuum, dann der Sprung zur Statistik, die mehr oder weniger bezweifelt wird. Für die Symptome der Betroffenen, die irgendwie im Zusammenhang der letzten 3 Jahre eingetreten sind und in den meisten Fällen zuvor nicht bestanden haben (u.a. ME/CFS ausgenommen) ist kein „roter Faden“ erkennbar. „Pacing“, angepasstes Training, niedrigschwellig, ist eine Empfehlung. Eine Rehaklinik in Bad Kissingen macht Traumatherapie bei Long-covid Patienten, die ja vergleichbare Symptome zeigen können wie die Menschen, die in der engeren (Tage/Wochen) und weiteren Zeit (Monate) nach der Impfung bislang nicht zuordnungsfähige, will sagen atypische Körpersymptome bekommen haben, deren kausaler Zusammenhang vor allem über den „Wald“ und nicht beim Einzelfall, dem „Baum“ diskutiert wird. Mit Corona ist kein alter Bekannter ins Spiel gekommen, sondern ein „Global Player“, so auch in den Symptomen, die den ganzen Körper vereinnahmen können. Trauma durch Infektion, Impfung oder als isolierter Impfverweigerer kann vergleichbare Körperzeichen bewirken, über den Stressstoffwechsel (auch im Gehirn), das vegetative Nervensystem und die Darmfunktionen. Und Medizin muss überhaupt nichts messen können; dann als Ausschluss eine „Psyche“ zu deuten ist naiv; es ist eine körperliche Ausdrucksweise wie bei existenzieller Angst nach meinen vielen klinischen Beobachtungen.

 

Kinderarmut /"Wir gucken nicht nach oben kritisch, sondern nach unten" 

Danke für diesen Artikel, der der Gesellschaft den Spiegel vorhält. Die Behördensprache ist passgenau, um juristische Einwände niedrig zu halten, erlaubt die politische Kontrolle und rechtfertigt Planstellen. Veränderungen sind dort niemals revolutionär, eher langsam und im Wechsel der Generationen. „Reiche“ teilen nur, wenn es sich für sie lohnt, nicht altruistisch, Arme im Prinzip ähnlich, aber sie sind viel mehr auf eine Gruppe angewiesen, weil es sonst einfach nicht zum Leben reicht. Die Kommunikation muss ohne Zweifel viel niedrigschwelliger werden. Da die Digitalisierung in Sprüngen verläuft, ist die Sozialberatung und Betreuung für diese Menschen (u.a. Prekär, allein erziehend, arbeitslose junge Männer ohne Schul/ Berufsabschluss, Migrant/Flüchtling (nicht UA)) bürgernah notwendig. Das gilt nicht nur für finanzielle Unterstützung sondern auch für die medizinische Versorgung. Armut macht krank, führt zu einem andauernden existenzielle Erleben des „Säugetiers Mensch“, von dem „Reich“ vielleicht Vorstellungen und -urteile hat, aber sonst keine Ahnung. Psychische Erkrankungen, Verschleiß, Rheuma und Herz-Kreislauf-Gefäßleiden, Abhängigkeit Alkohol, Nikotin sind tägliche Praxis, kostet Männer 10, Frauen 5 durchschnittliche Lebensjahre. „Warum gibt es einen so großen Abstand zwischen Pensionen und Renten? ist auch eine Frage der Verteilung in der Gesellschaft. Meine Prognose ist pessimistisch. Bitte häufiger solche Artikel in „bürgerlichen“ Medien.

Antidepressiva / Was, wenn nicht Serotonin

Einem Menschen geht es aus seiner Sicht schlecht, als ob er depressiv wäre. Arzt/Therapeut geben den Empfindungen mit ihrer Deutungshoheit einen Namen und Antidepressiva, z.B. Sertralin werden nach Verordnungsregeln eingesetzt; Psychotherapie ist schwierig zu erreichen, wird aber irgendwann möglich und Selbstmordgefahr hat nie bestanden und nach 3-6 Monaten und ggf. Einer Psychosomatischen Kur tritt wieder Arbeitsfähigkeit ein oder auch nicht? Nach vielen Beobachtungen vergleichbarer Verläufe von „Depression“ stimme ich dem Artikel voll zu. Ich meine auch, dass soziale Kontextfaktoren, Lebensumstände, Schicksale, erworbene/ angeborene Körper- und Neurosenstruktur so komplexe individuelle Muster im Menschen in seiner biologischen Antwort (Stressstoffwechsel/Immunsystem) bewirken, die ein einzelnes Fachgebiet der gegenwärtigen Medizin überhaupt nicht mehr auf dem Schirm haben kann. Entweder stimmen demnach banal viele psychische Diagnosen nicht oder konvergieren nur aus Systemsicht mit dessen relativer Trägheit (Überlastungsdogma medizinischer Institutionen) in eine empirisch behandelbare Entität, die immerhin einen Bezugsrahmen liefert, nach dem auch Arbeits-Erwerbsfähigkeit/Krankengeld/Behinderung etc. Zugeordnet werden können. Medizin macht also nach, auch wenn sie es besser wissen könnte, was die herrschende Denkweise im Steuersystem auch nicht weniger direktiv verwaltet. Wer ist noch in der Lage, gordische Knoten zu durchtrennen, über den Zaun zu fressen.

Psychoanalyse: "Gutes Zuhören hat auch etwas Machtvolles"

C.G. Jung hat mal gesagt, dass für die meisten menschlichen Probleme (Alter, Krankheit, Verlust, Tod) der Rat einer guten Freund: in ausreicht! Die affektive Neutralität in einer Therapie zu halten hat ja S. Freud auch selbst nicht geschafft, er war nach Zeugenaussagen sogar sehr zugewandt. Aus späteren Übergriffen entstand dann das Gebot, dass in einer Psychotherapie nicht angefasst wird. Psychotherapeut: innen aller Schulen, auch im ziemlich intimen Zugang von Übertragung und Gegenübertragung lernen nicht, was der Körper tatsächlich macht, wie Symptome sich im Stoffwechsel, immunologischen Gedächtnisfunktionen und mit angeborenen und Umständen der Umwelt variabel darstellen können. Ohne Zweifel geht die Psychoanalyse eine besondere Beziehung ein, verlangt aber auch nach dem intelligenten Klient:innen, Fantasie, Introspektion, Kreativität und möglichst ohne dominierende strukturelle (hier auch hirnorganisch gemeint) Störungen, die erstere Voraussetzungen nicht haben. Am besten also nicht zu viel und nicht zu wenig traumatisiert, neurotisch variabel und formbar und möglichst nicht z.B. mit Fehlbildungen des Körpers, Altersschwäche, Herzschwäche, Krebs oder Armut/Prekarität. Ich bin unbedingt für die Forschung, aber es werden viel zu viele Menschen von diesem intensiven Kümmern ausgeschlossen. Erst das Fressen, dann die Moral. Wenn das Fressen fehlt, das Geld nicht reicht, dann macht der Körper (bottom- up) die Gefühle und die Analyse ist ohne Sicherheit für die Katz.

 

Psychosomatik • Das Beste aus Z+: "Manchmal spürt man den Körper deutlicher als das seelische Leid"

…wenn die Ärzte einfach nichts finden, obwohl eine schwebende Verbindung zwischen Körperlichkeit und seelischem Empfinden unbestritten ist. Würden Therapeut: in/Arzt: in hingegen auch den Körper des Pat. in freischwebender Aufmerksamkeit, absichtslos, präsent, in einer Haltung therapeutischer Ich-Spaltung (ein Teil nach innen zu mir selbst, der andere nach außen zum Objekt) untersuchen , träfen sie in der „psychologischen“ Körperanalyse auf das „Einfrieren“ der vormals Traumatisierten, auch durch Impfung, Covid-19 (immunologisch affektives Gedächtnis), Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung, Armut, Verlust, egal. Arzt: in/Psychoth: in stellen ohne diese Haltung (manipulativ?)zwischen vordergründigem Symptom(Rücken z.B.) und vermeintlich objektiven (Labor-)technischen Befund mit ihrer Deutungshoheit eine Beziehung her, die überhaupt nicht stimmen muss. Ein wichtiger Hinweis im Interview gilt auch der Wiedererinnerung körperlicher und psychischer Funktionen aus mittlerweile automatisierten Gewohnheiten hinsichtlich der gegenwärtigen Lebensaufgaben vor allem im Ausdruck des vegetativen Nervensystems(Betriebssystem/regressive Resomatisierung). Entfremdung in der Therapie entsteht durch das mangelnde körperliche Wissen in einer Psychotherapie, die dogmatisch den Körper nicht er“fasst“ und deshalb auch nicht erkennt. Auf einem Auge blind, ohne räumliches Sehen, bleibt die Orientierung im Kontext eigener und Fremdwahrnehmung schwierig. Es ist noch ein weiter Weg!

Long Covid: "Wir hören Sie, wir sehen Ihr Anliegen"

Es gibt kein schlüssiges Erklärungsmodell für den „Wald“ der Patienten ME/CFS/Post-Cov/Post-vac, nur die Beobachtung des Waldes aus unterschiedlicher Perspektive und damit z.T. Konträren Annahmen über die qualitative und quantitative Bedeutung. Der einzelne Baum findet in der Regel keine Beachtung - außer in seinem persönlichen Umfeld, was meint, dass da endlich mal was getan werden müsse. Bei all unserer euphemistischen Omnipotenzzuweisung an die Medizin ist festzustellen, dass es gegenwärtig nichts Neues gibt, überall auf der Welt nicht! In der Kommunikation über Betroffene werden ganz viele Symptome mitgeteilt und denen steht kein technisch messbarer Befund gegenüber. Da gibt es nix bis auf Hypothesen, Autoantikörper, Viren, Immunkomplexe etc. Da war doch noch was früher, als Ärzte noch körperlich untersucht, einen Patienten noch angefasst haben, vor aller Theorie und Kategorie und ICD; wie fühlt sich denn dieser ME/CFS Körper eigentlich an, die Haut, der Bauch, die Beine, die Muskeln. Alles gut oder stimmt es nur nicht mit einer vorgefassten Diagnose überein und ich vermute deshalb etwas Psychisches, von dem ich auch keine Ahnung habe? Energiemangel zeigt sich in jeder Zelle, da schreit jede Zelle; und wenn sie das dauernd macht, heizt der Mensch bei offenem Fenster. Das Problem ist weder im Labor noch in der zersplitterten Körpermedizin oder gar bei einem Spezialisten zu lösen. Anfassen, beobachten, berichten, auch die Pflege und Physios; sektoral wird das nichts.

 

Warum sind gerade so viele krank?

Immunität ist ein sehr variabler Körperzustand und lässt ebenso mit großer Bandbreite Symptome entstehen. Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Ganzkörperschwäche und hohes Fieber bekommen aber nicht alle, die infiziert sind. Wer sich umschaut, der beobachtet Häufungen bei Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen und in Familien. Einige sind immer dabei, andere fast nie. Die Deutungen dieser Phänomene sind oft moralisch unterlegt. Die Politik ist eigentlich immer schuld, die Masken - ob getragen oder nicht getragen - je nach Couleur und dem, was man sich selbst so zusammenreimen mag. Alle plötzlich überlastet, ausgepowert, krank eben, urlaubsreif oder wenigsten eine Auszeit notwendig. Kliniken und Ärzte gibt es immer zu wenig aus Sicht des persönlichen Bedarfs - jedenfalls in Deutschland. Wie steht es eigentlich um die Resilienz des gemeinen Staatsbürgers in Deutschland, in diesem ungewollten oder auch gewollten multikulti , im Weltvergleich reichen, hoch industrialisierten, kulturell und wissenschaftlich bedeutsamen Staatengebilde? Regressiv und fordernd fühlt es sich an. Dabei wachsen die Herausforderungen nicht nur mit jahreszeitlichen Infektwellen. Kann man Abhärtung lernen, ist sie überhaupt noch gewünscht, ist Klage nicht viel besser, leichter, solidarischer? Beobachten wir lieber erstmal, bevor Urteile und Deutungen den Geist vernebeln oder verschwurbeln wie die Körperreflexe gegen den Virus oder die Viren, ohne deren Existenz auch menschliches Leben nicht gut gelingen würde.

Sie müssen mir zuhören, Frau Doktor!

In Verbindung treten braucht Zeit, die in der kassenärztlichen Praxis nicht genommen wird. Reden ist dabei nur die eine Seite, die wichtige andere wird oft nicht hinterfragt, weil sie wohl nicht mehr so wichtig von Arzt: in genommen wird, die genaue körperliche Untersuchung, auch über den eigenen Sektor hinaus. So degradiert sich der Allgemeinarzt:in nicht selten zum „Facharzt: in für Überweisungsmedizin“ und lässt Patient: in die Facharztrunde drehen, um danach Briefe auszuwerten, die die konkrete Realität nicht spiegeln müssen („stille Post“). Im Notfall ist es noch relativ einfach, dafür ist das System hoch gerüstet. Die „Chroniker“ mit Stoffwechselleiden, Herz, Bauch, Gehirn (Psyche), Trainingsmangel, chronischen Schmerzen, nicht erst seit Covid, sind das eigentliche Problem und die Basis der Praxis wie auch Klinikumsätze. Hier wird Handeln bezahlt, nicht Beratung, Training oder gar Verhaltensmodifikation. So gesehen bestimmt die gegenwärtige Kultur auch den Inhalt der Konsultation, machen statt innehalten, reflektieren, aushalten lernen, sich selbst beruhigen lernen. Beobachten Sie ihren Arzt:in mal andersherum: Sie sind Arzt: in und sie/er der Patient:in: finden Sie (körperliche) Unruhe, schnelles Reden (Kontrolle) oder mehr das Gegenteil? In der „Psychologischen Körperanalyse“ ist die unbewusste Interaktion zwischen Therapeut:in und Patient:in ein wichtiges, vielleicht das wichtigste Moment. Helfen Sie Ihrem Arzt: in dazu auf Ihre Weise.

Augenhöhe, Mitgefühl und überhaupt Interesse ist die Basis jeglicher Beziehung, auch der in der Medizin. Die Beispiele klingen für mich erschreckend. Wie kann denn aber das medizinische System besser sein als die Kultur der Gegenwart, die in Deutschland von Wohlstand und Besitzstand geprägt wird. Die Trennung in Patienten-Kasten ist längst nicht mehr zeitgemäß und sollte überwunden werden, auch wenn es die calvinistischen Regeln allein nicht ausser Kraft setzen kann, es wäre aber ein Anfang für eine humane Medizin, die den Namen auch verdiente. Psychosomatik folgt in Deutschland oft noch dem Irrtum, dass es um etwas Besprechbares ginge, was den Körper krank mache. Sich kümmern heißt auch reden, aber Armut, Flucht, mangelnde Integration in eine soziale Gruppe, Trauma ohnehin sind unbewusste Schaltungen des Körpers (siehe Psychologische Körperanalyse) , die sich massiv einmischen. Um sie zu bezeugen muss Arzt/Therapeut:in anfassen und spüren lernen, nicht reden. Gäbe ich Raum und Zeit in das System, begrenzte die Gier und förderte die Eigenverantwortung des Menschen, wären genügend Ärzt:innen vorhanden, weil viele Aufgaben der Pflege/psychosozialen Beratung und Begleitung selbstständig handeln könnten. Monopole und Besitzstände zu verändern ist allerdings eine Aufgabe der Generationen, fangen wir an��

 

Über die Armut

Armut ist ein ungemütliches Thema für alle Menschen, die nicht von ihr betroffen sind. Je weniger ein Mitglied der Gesellschaft über ausreichend wirtschaftliche Mittel an einer Teilhabe verfügt und damit auch Handlungsfreiheit, Würde und Verantwortung erreicht, desto mehr wird Abhängigkeit zur täglichen Qual. Ich versuche Frau Paus zu verstehen, die sich redlich bemüht, staatliche Leistungen in Gesetze für „Arme“ und zumal arme Kinder gegen vielfältige und oft auch einfältige Widerstände zu gießen. Das fertige Produkt kann in dieser Gesellschaft niemals genügen. Wohlstand abgeben, teilen sogar, erzwungen auch über Energiekosten , Teuerung und Leistungsgesetze für Andere ist schwer zu ertragen. Wachstum, Wohlstand und Besitzstand bilden auch den moralischen Rahmen der Macher, deren Gefolgschaft und Kaste, zu denen ich auch gehöre. Als Arzt bin ich bei den „Guten (nach H. Rether)“ und nicht den „Schmuddelkindern (F.J. Degenhardt)“, behandele sie aber und kenne ihre Körper: Armut ist wie ein nicht endendes Trauma, kombiniert zentral-nervöse andauernde Anspannung mit chronischer Entzündung und Stoffwechselstörungen, die dann in der wissenschaftlichen Medizin chemische Modifikationen der Wahrnehmung und Diagnosen erhalten. Trauma, deine Namen sind Kind, Frau und Armut, wie durch Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung in immer wiederkehrenden Zyklen, was die Lebenserwartung signifikant reduziert. Kinder, die in Armut aufwachsen, haben oft nicht die Chance zur Resilienz!

Über Arm und krank

Arm sein macht krank!  Was wird Krank? Der Körper erkrankt durch seinem andauernden existenziellen Ausnahmezustand, der mit chronischer Entzündung und Fehlreaktionen des Immunsystems einhergeht.

Das was Psyche meint, geschieht aus diesem Körper heraus. „Solange wir einen Körper haben gibt es keine körperlose Erfahrung“. Die Idee von einem Modul „Psyche“, was durch Therapie als behandelbar angesehen wird, gilt also vor allem für den in der bürgerlichen Gesellschaft häufigen „Spezialfall“, dass der Körper tatsächlich gepflegt werden kann. Dann können Beziehungskonflikte z.B. sehr gut im Spiegel mit einem Therapeut:in erfolgreich gelöst werden.

Sind aber Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung in der Herkunftsfamilie oder später vergleichbar als Schicksalsschlag eingetreten, dann schreit der Körper wieder mit jeder Zelle, wie er es im frühen Überlebenskampf schon gelernt hatte.

Für diese Menschen, die es häufiger als politisch zugestanden gibt (z.B. atypische Arbeitsverhältnisse, allein erziehende Mütter, jüngere Männer ohne Berufsausbildung etc.) ist der Zug abgefahren. „Erst das Fressen, dann die Moral“. Es fehlt am „Fressen“ und nicht an Moral. Psychotherapie ist deshalb oft Therapie der „Mittelschicht“, die mit Corona, dem Krieg und den wirtschaftlichen Folgen die psychosomatischen Probleme noch mehr spürt, die die Armen und Abgehängten schon längst erfahren haben.

 

Über die Kaiserschnittentbindung

Ich widerspreche der Annahme, dass Trauma als Erfahrung von Mutter und Kind durch Aufklärung verhindert werden kann. Nach meiner langjährigen klinischen Erfahrung in der Behandlungen von Säuglingen ist die operative Geburt immer ein Trauma für Mutter und Kind, wobei die möglichen Schädigungsfolgen z.B. durch Unterlassung eines notwendigen medizinischen Eingriffs zur Lebensrettung nicht mein Thema ist. Derartige Notfälle dominieren aber nicht in der Praxis. Ohne sachgerechte und auf die Persönlichkeit und nicht abstraktes medizinisches Wissen bezogene Aufklärung wäre es vor allem für die Mütter nicht zu ertragen. Persönlichkeit deshalb, weil schon aus dem Verlauf der Schwangerschaft und der körperlichen und psychischen Konstitution und dem sozialen Umfeld auf die Gefahr traumatischer Erfahrung durch medizinische Maßnahmen geschlossen werden kann, nicht nur in der Geburtshilfe. Nach meiner Erfahrung ist die Begleitung einer Hebamme neben einer sicheren Herkunftsfamilie die wichtigste Grundlage, um die Folgen nicht vermeidbarer psychischer und körperlicher Traumatisierung überhaupt wahrzunehmen, zu bezeugen und dann auch behandeln zu können. Vom Arzt, der die Operation vornimmt, habe ich noch niemals eine Zuweisung eines Kindes mit einer frühen neurologischen Störung, Schreikindes oder anderer Gedeihstörung erhalten; auch Kinderärzte halten sich sehr zurück, nicht aber die Hebammen, die sich offensichtlich viel besser einfühlen können.

Der Mutter wird die operative Geburt angetan und wissenschaftlich begründet. Kind/er und Mutter reagieren als Ganzes (Stressstoffwechsel, vegetatives Nervensystem). Für Kind geht es jetzt um alles oder nichts; bei der Mutter kommt es auf die Ausgangssituation, die Neurosenstruktur und ihre Konstitution an. Erklärungen der medizinischen Akteure sind wichtig und selbstverständlich. Ich sehe Kinder nach „traumatischen“ Geburten ein paar Wochen, Monate oder manchmal Jahre später. Übrigens erinnern die Mütter nach Wochen schon nur wenig von dem allgemeinen Umgang im Krankenhaus. Danach sind sie ja wieder im Leben zurück. Ganz anders ihre Kinder: Stillunfähigkeit, Schreianfälle, Verdauungsstörungen, asymmetrische Anspannung führen die Eltern in die Medizin, zum Osteopathen, Chiro- und Heilpraktiker. Der Bericht und die Leserbriefe charakterisieren vor allem das Empfinden der Mütter, was ich auch für wichtig halte und ein Schlaglicht auf den Umgang mit Patienten in Not wirft. Die Folgen einer „traumatisierenden“ Geburt prägt das Kind nach meiner Erfahrung zeitlebens, vorsprachlich in der Kodierung der Stresssystemen, in der Affektregulation und im Stoffwechsel (auch vegetatives Nervensystem). Ich bin keinesfalls ein Gegner gebotener medizinischer Eingriffe. Die Umstände der Schwangerschaft und Geburt sollten aber viel besser kommuniziert werden, damit bei Entwicklungsstörungen therapeutische Zugänge die körperliche Stressreaktion (regressive Resomatisierung) wahrnehmen können.

 

Über die Migraine

Hildegard von Bingen hat „Migräne“ als „reinigendes Nervengewitter“ aufgefasst; nicht schlecht nach den neuen Erkenntnissen und bildhaft passend; Beethoven hat es in der Symphonie Nr. 6 musikalisch gezeigt. Wir brauchen solche Bilder, weil für die Messungen der fMRT und Überträgerproteine im Zellstoffwechsel sonst die Einordnung in das Leben fehlte. Der Eine fastet, ein Anderer macht den Darm zum Mittelpunkt und ein Dritter hemmt Überträgerstoffe; alle am gleichen Subjekt mit Erfolg und Misserfolg. Der Leidende mag sich selbst zuordnen. Der Hypothalamus ist es, auch der Hirnstamm und die Gefühle, der Stress und das Essen? Wo ist aber der rote Faden, was eint die Gruppe der Kopfschmerzmenschen über die Kulturen hinweg - vielleicht doch die Hildegard? Es gibt Vorboten von Gewitter; wirkt die Vorderseite von Tiefdruckgebieten steigt auch die Unfallhäufigkeit im Straßenverkehr. Der Ausbruch ist fast unausweichlich und folgt bekannten Algorithmen. Es gibt keine „kalte“ Migräne; Hitze und Erregung sind notwendig. TCM spricht von aufsteigender Leberhitze, charakterisiert Erschöpfung, Wut, Ärger-vor allem unterdrückt- sich im Rhythmus füllend und entleerend. Die Stressachse Hypothalamus-Hypophyse-Nebenniere sitzt mit im Boot wie Mittelhirn-Noradrenalin und damit das ganze vegetative Nervensystem, was man am Patienten noch nicht einfach messen kann, aber in der Spannungsverteilung des Körpers für Therapeut und Patient fühlbar ist. Biochemische Parameter allein reichen nicht!

Über post-Corona, post-vac

Unterschiede zwischen psychischen und körperlichen Symptomen spiegeln den Beobachter. Solange es einen Körper gibt, gibt es keine körperlose Erfahrung. Die Biologie, um die es hier geht, trennt nicht. Nach meiner Erfahrung mit Patienten nach Covid, long oder post, post-vacination, entsteht körperlicher Stress ausgedrückt als Störung im Stoffwechsel (Bauch, wie bei Reizdarm), im vegetativen Nervensystem (Herz, sympathische Erregung auch ohne explizite Muskelentzündung und zentral nervös wie bei einer Halbseitenschwäche, Schwindel) und allgemeine körperliche Zeichen von Entzündung und Stauung. Bei vielen Betroffenen steift der Körper ein wie nach einem Trauma, was an eine rheumatische Reaktion erinnert. In vielen Verläufen im Vergleich vorher(Impfung, Infektion) und nachher, können beide den körperlichen Ausdruck autoimmuner ( aus Heuschnupfen wird mehr generalisierende Reaktivität z. B) und emotionaler/ affektiver Reaktivität verstärken . Das geht soweit, dass ich in einzelnen Verläufen eine affektiv verknüpfte immunologische Gedächtnisfunktion aus zurückliegenden Traumen nach den köperlichen Symptomen annehme. D.h., jeder Patient entwickelt sein eigenes Post corona oder vaccination Syndrom, je nach individueller Ausgangslage. Gemeinsam ist nur die biologische Grundlage, Affektregulation und Expressivität differieren erheblich. Therapie? Ernährung Histamin- und glutensensitiv, Antihistamin. und moderat Psychopharmaka, ggf. Entzündungshemm. Med. Atmung/Bewegung wie im Yoga.

Über das Leid, die Trauer

Ich zitiere den Clanchef aus „Shantaram“ in der Diskussion über das Leid: „Wenn wir jung sind, dann nehmen wir an, dass uns Leid durch andere zugefügt wird. Werden wir älter und merken, dass die Tür hinter uns ins Schloss gefallen ist, dann ist Leid oft mit einem Verlust verbunden.“ Krankhafte Trauer gibt es und sie ist nicht normal! Obwohl hier die psychotherapeutische Begleitung in den Vordergrund gestellt wird, also intellektuell über Worte als Medium, wird Trauer stets körperlich ausgedrückt! Sie erreicht den Grad „verkörperten Schreckens“ (Bessel van der Kolk), wenn ein Traumaniveau vorliegt, was sich in hoher Anspannung, vegetativen u. Stoffwechselstörungen ausdrückt, also keinem „psychischen Modul“ folgt. Akzeptanz von Endlichkeit wird solange von Anderen verlangt, bis man selbst betroffen ist, der Boden unter den Füßen nicht mehr trägt und Sicherheit inner- und äußerlich nicht mehr vorzuliegen scheint. Depression ist auch die Wut, Angst ist auch Einfrieren und Anspannen und die Persönlichkeit ist das, was als Kind einprogrammiert und in vielen Millionen Interaktionen schließlich zum Selbst entwickelt; dann der Verlust und der Körper greift massiv und Imperativ auf seine Überlebensmodi zurück (auch Broken- Heart-Syndrom; nicht selten beim Tod naher Angehöriger nach meiner klinischen Erfahrung). Es gibt für die sog. psychischen Phänomene Analogien zu Störungen; wesentlich und gefährlicher ist der körperliche Stress, den die Psychologie oft nicht auf dem Schirm hat.

Über Kindheitserinnerungen

Erinnerung ist nicht zufällig, sondern situativ, unbewusst und von vielen Wahrnehmungen abhängig, von denen nur ein kleiner Teil dem momentanen Ich in der Beobachterposition gewahr wird. Im Hintergrund geschehen vielerlei Prozesse- vor allem auch im Stoffwechsel. Momentane Stimmung, Gedächtnis und Handlungen setzen energetische Vorgänge im Körper voraus, sind also nicht klimaneutral, sondern kosten. Richtig ist auch, dass Biologie analog und nicht digital funktioniert- mit dem symbolischen Denken, „als ob“, werden auch Qualität wie Quantität der Erinnerung des Selbst variabel: „Es ist niemals zu spät für eine gute Kindheit“, drückt sowohl die Manipulierbarkeit wie auch Variabilität der Vorstellungswelt des Menschen aus, das die Bandbreite der Fantasie von Lindgrens Madita bis zu Kants kategorischen Imperativ in der Vorstellung umfasst. Gut sind die dran, die tagträumen, um das „Elend“ um sie herum ertragen zu können wie das „ Kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen“. Energie kostet alles von dem; die Verknüpfung von Emotion(Hippocampus), Handlung(frontobasaler Cortex) und ungünstigen Erfahrungen, Trauma(Amygdala) sind auch vor allem Affektregulation und damit Stoffwechsel, autononomes Nervensystem(Adrenalin/Noradrenalin, Cortisol). Schreit der Mensch mit jeder Zelle aus Freude oder Schmerz greift er auf die erlebten Verknüpfungen von Objekt, Subjekt und Affekt zurück. Diese Systeme messbar zu machen ist eine wichtige Aufgabe interdisziplinärer medizinischer Forschung.

Über Homöopathie

Der Prozess, der zwischen Therapeut und Patient bewusst und vor allem auch unbewusst entsteht, kann von beiden Partnern als Resonanz und mit Gefühlen/Affekten verknüpft wahrgenommen werden.Die homöopathische Lehre, Bachblüten und kalifornische Blüte etc. haben immer einen psychosomatischen Zugang, der weit über das vermittelnde Agens, z. b. eine Substanz hinausgeht. Homöopathie gehört zur Komplementärmedizin und Heilpraktiker und Ärzte, die sie einsetzen, arbeiten in der Regel psychosomatisch, würden also bei einer chronischen Migraine nach MRT Schädel, Neurologie, Orthopädie und innerer Medizin die Besonderheiten der Entwicklung, Vorlieben und Abneigungen, die grundsätzliche Konstitution einbeziehen, ähnlich wie Ayurveda der indischen Tradition oder der traditionellen chines. Medizin, die keinesfalls nur aus kassenfinanzierter Akupunktur besteht(übrigens nicht bei Migraine, auch wenn dafür gute Studien vorliegen). Die Diskussion um Globuli erscheint mir vorgeschoben, geht es doch im Grundsatz um eine empathische, menschennahe und humanistische Medizin, die sowohl die Technik der Wissenschaft der Neuzeit wie die der Traditionen zu nutzen weiß. All das ist in der Kassenpraxis nicht wirtschaftlich, da muss die chemische Modifikation in vielen Fällen lösen, was mit Zuwendung und einem Agens wie einem Gebet, einer besonderen Blüte oder dem Konstitutionsmittel nach Repertorisation auch gelingen kann, nicht muss, dann kann ich immer noch chemisch intervenieren.

 

Über Gesundheitskioske

Ich kenne keine privatatisierte Qualitätsmedizin, die ihre scheinbare Heilkraft aus Wissenschaft und Forschung den Armen zufließen lassen wollte. Das Bürgertum hat sich ohnehin an eine Überversorgung neurotischer u. subjektiver Wahrnehmungen der Körperlichkeit gewöhnt und argwöhnt demnach, dass scheinbar knappes Gut an wirklich Bedürftige weitergereicht werden soll. Wirtschaft und Kultur bilden sich 1:1 im Medizinsystem ab, auch wenn Letzteres von sich meint, dass sie „ bei den Guten sind“ (frei nach Hagen Rether). Wer sich nur einigermaßen im System auskennt, weiss, dass die Randgruppen, um die es hier geht, eben nicht gut versorgt sind, nicht nur medizinisch nicht. Das plötzlich Moral eine Rolle spielen soll, eine Bewertung wie der hoch qualifizierte Facharzt, ist eine Tragik dieses hedonistisch geprägten Egoistmus der Neuzeit westlicher Prägung. Das für jeden von uns 10 Sklaven in der dritten Welt arbeiten, wir 10 t CO2 Fußabdruck haben, Tribute von Panem (ggf.bitte nachlesen) jeden Tag spielen, wird nicht bewusst oder ist nur Teil eines „ich bin ja bei den Guten“ Dünkel. Wir brauchen die Kioske, um auch Armut sicht- und fühlbar zu machen, zu bezeugen im Abbau der körperlichen Strukturen täglichen existenziellen Kampfes von bis zu 30% Menschen auch unserer reichen Gesellschaft. Dafür hat kein Arzt mehr Zeit in der Praxis und die Kliniken versorgen diese Menschen mit ihren Interventionen und unspezifischen Diagnosen allzuoft als Notfall. Das geht doch würdiger!

Post-Vac-Syndrom

Ein Körperarzt wie ich geht bei Symptomen vom Körper aus, untersucht mit Anfassen Nervensystem und Stoffwechsel (Bauch vor allem) und deren Wirkung auf den noch weiter äußeren Bewegungsapparat wie den Funktionen der Wirbelsäule und Gelenke. Idealerweise gilt die Materialsammlung keiner Diagnose, sondern dem angetroffenen energetischen Zustand des menschlichen Säugetierkörpers, dem offenkundigen oder verborgenen Prozess und den damit verbundenen biologischen Regeln. Aus dieser Perspektive gibt es kein eigenständiges Modul Psyche. Die Anbindung zur Bewusstheit liefert die Körpersprache, die beim Kranken immer auch Sprache der Gefühle/Affekte ausdrückt, aber eben nicht als Psychosomatik top down, sondern als bottom up aus dem unbewussten vegetativen Nervensystem und den Steuerzentren unterhalb des Großhirns geregelt wird.

In der Basis kann so ein Körperarzt aus allen Fachgebieten kommen, ich zum Beispiel aus der Orthopädie/Unfallchirurgie. Gemeinsam ist das Anfassen, Spüren und Fühlen und dann erst Bewerten, kategorisieren und wissenschaftlich mit einer Diagnose belegen.

Über Heilpraktiker:in

Der Heilpraktiker ist und war niemals ein Arzt „light“. Ich bin Arzt und empfehle auch die Behandlung beim Heilpraktiker:in, weil sie in der Regel Menschen sind, die Empathie ausstrahlen. Ohne diese Ausstrahlung und nur mit einer oder vielen Methoden könnte kein HP wirtschaftlich überleben. Auch ein Arzt in der „wissenschaftlichen Medizin“ könnte nicht existieren, wenn er nur Erkrankungen behandeln würde, also definierte Erkrankungsschwere und - Qualität und dies auf Richtlinienniveau.
Um die größere Zahl an „grauen Patienten“ gibt es den wirtschaftlichen Wettbewerb. Ob dann die IGEL-Leistung des Akademikers mehr Wert ist als des HP ist nahezu eine moralische Frage, oft nicht inhaltlich. 

Ein diskutiertes Verbot für HP leidet m.E. vor allem daran, dass es aus dem Unwissen und nicht einer inhaltlichen Auseinandersetzung geboren wird.
Gemessen am Aufwand für ein „gutes Leben“ schneidet die wissenschaftliche Medizin nach meiner Beobachtung nicht viel besser ab als ein HP:in, weil diese:r sich eben kümmern muss und eben nicht unabhängig vom Behandlungserfolg bezahlt wird.
Ist das wirklich den Neid wert? Der HP fasst an, berührt und redet dabei, was einem wissenschaftlichen Psychotherapeuten verboten ist! Der beredet sein Modul Psyche in der Annahme, dass auch der Körper mithört, was die Psychotherapie aber nicht selbst überprüfen will und vor allem auch kann. Psychotherapie sollte immer den Verbund zum Körperarzt halten, nicht nur am Anfang auf der Überweisung oder dem Konsiliarbogen und dann Tschüss. Der/die HP machen beides!

 

Über Operationen am Kniegelenk


Das Wichtigste zuerst: „Wer nichts als Knie versteht, der versteht auch das nicht recht“ (frei nach G.C. Lichtenberg 1742-1799). Da versöhnt mich der filigrane und begeisternde subjektive Zugang des erfahrenen Operateurs, der sogleich im ersten Kommentar zur Methodendiskussion aufgefordert wird. Nochmal: „Kein Ding ist für sich selbst existent (frei nach der Herz-Sutra). Der moderne Mensch hält hingegen seinen Körper für einen Homunculus, quasi eine künstlich geschaffene Maschine, wie sie Sigmund Freund und der französische Pathoploge und Neurologe Jean-Martin Charcot in der frühen Euphorie des beginnenden industriellen Zeitalters vorübergehend annehmen wollten. Das Bein als gelenkige Vorderachse. Der Arzt repariert mit lokalem Blick und der Physiotherapeut sorgt auch fokussiert für die „Anpassung der Software“, wenn da nicht im Hintergrund…, genau, die Endlichkeit drängt sich mit Lebenserfahrung und den Jahren immer mehr in den Vordergrund. Wenn ich dann meine Angst, auch meine existenzielle Angst projiziere, dann versuche ich auch als Patient in scheinbarer Augenhöhe technische Probleme meines Körpers zu diskutieren. Verluste zu betrauern, sich an Handicaps anzupassen, sich arrangieren mit dem was ist und die Ekstasen der Vergangenheit und Jugendlichkeit mit guter Erinnerung und nicht mit zu viel Regression (kindliches Bedürfnis nach Zuwendung) zu begegnen, ist würdige Reife des Menschen; überhaupt nicht einfach, wo doch Konsum- und Spaßkultur locken.

Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen

Ein Kind oder Jugendliche/r ist niemals allein nur dick, sonder Teil einer sozialen Gruppe, nach innen die "Toilettengemeinschaft" der Herkunftsfamilie, nach außen Kindergarten, Schule und später der Arbeitsplatz. Toilettengemeinschaft mag „fremd“ klingen, bildet aber aus biologischer Sicht die Zusammenlebenden mit ihrer Darmflora ziemlich verlässlich ab. Mutter und Vater dick, Kind dick ist „normal“, der Algorithmus im Stoffwechsel in Verbindung mit der individuellen Affektregulation sehr komplex. Bewegung und Ernährung liegen dann wie der Hinweis auf äußerliche Umstände wie Pandeimie/Krieg/Klima auf der Hand und dann soll der Staat es richten, besteuern und zuteilen, was Abhängigkeit und Begierde schafft. Das funktioniert vorübergehend, liefert aber keine Auseinandersetzung mit den Lebensverhältnissen, aus denen heraus das Stresssystem des Menschen gespeist wird. Ich plädiere unbedingt für ein Schulfach „Überleben“, in dem Grundkenntnisse vermittelt werden wie Nahrung und Ernährung, Trainingslehre, Gefühle, Begierden und Affekte regulieren lernen, übende Verfahren wie Yoga, Meditation, auch Kampfkunst usw. Wenn Brechts „Erst das Fressen, dann die Moral“ gültig sein sollte, sind moralische Bewertungen und Schuldzuweisungen fehl am Platz. 





 

 



Meine Reise nach Ladakh

auf der Fahrt ins Nubratal

 
Hotel-Software